Platduitsk praten

Plattdeutsch sprechen ist für manchen nicht einfach!

Zum Lernen und Üben hier drei Hilfen in Platt-und Hochdeutsch:

  • Das Sprechen dient dazu, dass sich Menschen verständigen können. Daarüm: Solang dien Gegenöver versteiht, wat du seggt hest, kann dat nich verkehrt wesen! Vermengeleern (Mischen) von hoochdüütsche un ingelsche Wöör höört to usen Alldag. Dat markt wi gor nich mehr. Aver fehlt us een plattdüütsch Woort, denn troot (trauen) wi us nich, mehr Platt to snacken. Tüünkraam is dat!!Snack so, as di de Snavel wussen is! Blots wenn een wat schrieven will, schull he Regeln achten. De DUDEN regelt Hochdeutsch. För Platt kennt wi den SASS. De lett regional bedingte Ünnerschede to: für sprechen – spreken, praten, kören, snacken; für Gebiet – Rebeet, Kuntrei, uam. Dat Platt in de Elvmasch (Elbmarsch), Hadeln un Sietland kennt daar een “o” (Stroot), wo annerwegens dat “a” steiht (Straat).A ver hier as dor gellt, dat Wiehnachten mit “t” schreven, aver ohn “t” spraken warrt. Un aver (aber), baven (oben) un Graven (Graben) schrifft SASS mit “v”, ok wenn sik dat as een “b” anhöörn deit. Kabbelt (streitet) man noch een beten, aver vergeet dat Verdregen (Vertragen) achterna nich! (fw)

http://sass-plattdeutsches-woerterbuch.de/

  • “Beter inne wiede Welt as in’n engen Buk” see de Jung un lött een fleegen. “Besser in die weite Welt als in einem engen Bauch” sagte der Junge und ließ einen fliegen. Sich von Sorgen befreien.
  •  
  • Van vörn as´n Reh, van achtern as´n Peerd!
    Von vorn wie ein Reh, von hinten wie ein Pferd / jemand ist anders als es scheint

Jetzt zum üben eine plattdeutsche Geschichte mit Lohner Hintergrund. Die hochdeutsche Fassung findet sich unter dem Menuepunkt “Startseite” –  “Geschichte und Geschichten aus Lohne”

 

DE DÜWEI IN ELBERGEN

folgende Geschichte veröffentlichte Pastor Brun aus Wettrup, ehemals Pastor in Elbergen, am 28.8. 1925 im Lingener Volksboten. Die plattdeutsche Erzählung vom Teufel in El­bergen hatte er ca. 18 Jahre zuvor aus dem Munde des Listruper Lehrers a. D. Thiemann, gebürtig aus Elbergen, gehört. „Mien  sälige Vader vertellde us  s’Winters biet’t Füür hier un daor wall ess’ne Ge­schichte uut aolle Tieden. De moyste was anpatt de van, den Düwel in Elbergen’. He vertellde se so:

Et mogg in de twintiger Jaohren (um 1820) wäsen, dao gafft ‘ne groote Upregung in Elbergen un Lohne. Schäpers un Torfgrawers vertellden, se söägen (sähen) in’t Moor un in de Heide van Tied to Tied (mehrfach) ‘n groot schwatt Deer’t (Tier), baoll ass ‘n Hund; man dat hadde ‘ne Stemme (Stimme) ass’n Foß, läöt sick even sehn un wass foats weer verschwunnen. Besünners de Löe (Leute) upp’n Kerkhoff (Teil der Gemeinde Lohne), upp’t Heßfort (Herzfort) un an de Nordkante van Elbergen hadden schreckli­che Angst vüör dat Deer’t. Wekke (einige) seggden, et wöär gar kien Hund et mogg wall ‘n Düwelken uut de Hölle wäsen. Dat sprock sick ümmer mehr rund un besünners düör de Vertellselkes van’t ,aolde Haot’ — dat wass de Ward an de Elberger Fähre — de nietske öwerdriewen konn un gärne de Löe de Geck anstäken mogg. Wenn he wat ver­tellde, praotede he ganz sachte und döh un­geheuer wichtig un geheimnisvoll. So ver­tellde he jeden dee’t häören wull, allerlei öwer dat Undeer’t in’t Elberger un Lohner Feld. So segg he ook ess maol (einmal): „Twe Maol hebbe ick sehn, dat se upp dat Undeer’t schotten (schössen); dat erste Maol woarde d’r’n Kiäl (Kerl) uut, so groot ass’n Goliath, de hadde ‘n Dink upp’n Rügge aß’n Schinken und dat tweede Maol ‘n Undeer’t met dree Koppe un ses Häörns (Hörner), de wäörn se groot, dat alle Elberger un Lohner Wiewer iähre ganze Wöäske (Wäsche) d’r upp drögen können (trocknen könnten).” Ook andere Mensken hadden dat Ungeheuer mett’n Blick sehn un et düürde gar nich lan­ge, daor woarde öwerall hier in de Gegend, selws beß nao Westfaolen hen verteilt, Elbergen höll sick den Düwel in leibhaft: Gestalt upp. Mien Oehm waß daomaols Knecht bie’n Schloßkaplaon Berning uit Elbergen; de Kaplaon schreew eenes Dages wo dat doch mett den Düwel in Elbergen waß; in Kappenberg un Lünkhuusen vertelden em de Löe de wunderlicksten Geschichten hervan un fraogden em, off he nix dervan höört hadde. Use Löe schreewen e wat se häört hadden; de Kaplaon quamm ook selwst maol in de Heimat, kreeg aober dat Undeer’t nich to sehn. Uemmer mehr Grüelgeschichten un Hexenstückskes öwer den Elberger Düwel quäömen upp (kammen auf); kien Mensk wull waogen ‘s Abends off s’Nachts, ja kuhm bie Dage van Lohne nao Elbergen off daor nao Lohne te goahn. Uem nao endlick Ruhe in’t Land to breggen (bringen) läöt (ließ) de Heer van’t Heißfort –  daomals Baron v. Müller — upp Befehl van’n Amtshauptmann van Lingen alle driesten (dreisten) Manlöe (Männer) uut Elbergen Lohne, Herzfort, Schepsdorf, Wietmarschen, Nordhorn, Engden, Drievoden Emsbüren, Bernte un Darme upproopen um ‘ne Driewjagd upp den Düwel to maken. In ‘n Uemkreis van veer Stunden ümstellde man de Heide mett kräftige drieste Kiäls, woarvan de meesten Püsters (Gewehre) de andern dicke eekene Knüppels Eichenknüppel) hadden. Et düürde ‘n paar Stunden, daor sedd (saß) de Düwel in’n  Kättel (Kessel) un man woll de all upp scheeten. Man de Lümmel wuß sick te helpen, he verkroapp sick in de lange Heide. Upp eenmaol quamm he upp’n paar Jungen tao, de blos’n Knüppel hadden, de kreggen’t mett de Angst, un weg was he. Man dat Aos scholl d’r an. Man gaff siek van nien (aufs Neue) an’t Driewen un kregg ‘ne glücklich in Elbergen upp Dalings Hoff faste.Jüst woll de Lümmel weer entwisken un öwer ‘r Tuhn (Zaun) springen – doa quamm Upschulten Annemieke un gaff em ‘n düfftigen Schlag mett ‘n Kohlstrunk vüör de Blesse (Kopf) dat he terügge soll. Nu schott Deiterings Harm van Lohne upp dat Undeer’t un glückede düttmaol: De Düwel waß doad. Alle freueden sick, besünners aß se söägen  (sahen), dat’t kien Düwel, dat’t blos’n ganz gemeenen Hund waß, no löwden (glaubten) se ook nich mehr dran, dat dat Düwelken aß’ all verteilt was all Junge kregen hadde. De Hund hadde Aehnlichkeit mett’n Foß (Fuchs) un man glöwde, dat he ‘n Bastard van Hund un Foß waß.

Baron von Müller löät den daoden Hund an de Vogelstange, de daomals upp de sogenannten Höwels stonn nägeln, dat alle Löe sick öwertügen kunnen, dat’t würklich ‘n Hund un kien Düwel waß. Un nao ‘ne koarte Tied, dao was de Elberger Düwel vergäten.”

(Quelle: Sagenhaftes Emsland – Die Sagen des Altkreises Lingen – www.Emslandmuseum-Lingen, Band 6)